Sein Bater Joachim I. (1499-1535), der den bermtigen Adel zu bndigen wute, war ein erbitterter Gegner Luthers gewesen, so da seine Gemahlin, die dnische Prinzessin Elisabeth (eine Nichte Friedrichs des Weisen) wegen ihres evangelischen Glaubens nach Sachsen fliehen mute.
Am 1. November 1539 empfing Joachim Ii. durch Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg, das Abendmahl in beiderlei Gestalt, nachdem sein jngerer Bruder Johann von Kstrin (Regent der Neumark) bereits 1535 Protestant geworden war.
1540 Der schon 1534 von dem spanischen Edelmanne Ignatius von Loyola gegrndete Jesuitenorden vom Pap ste besttigt.
Der Zweck des Ordens der Gesellschaft Jesu" tft die Bekehrung der Unglubigen und Ketzer. Die Jesmten waren besonders thtig als Missionre'), Beichtvter und Lehrer. Wegen seines berwiegend schdlichen Emflusses wurde der Orden 1773 durch Clemens Xiv. ausgehoben, jedoch 1802 wiederhergestellt.
(15421544) Letzter Krieg zwischen Karl V. und Franz 1. Franz stand im Bunde mit den Trken und dem Herzog von Kleve. Bon den protestantischen Reichsstnden wirksam untersttzt drang Karl bis in die Nhe von Paris vor. Friede zu Crespy, in welchem Franz auf Italien, Karl auf Burgund verzichtet. Nachdem auch von den Trken der Friede erkauft worden war, hatte Karl V. freie Hand, gegen die evangelischen Fürsten in Deutsch-land vorzugehen.
(15451563) Das Tridentiner Konzil.
Durch diese Kirchenversammlung2) sollten die kirchlichen Streitigkeiten ausgeglichen werden; doch wurde sie wegen des bergewichtes der Ppstlichen von den Protestanten gar nicht beschickt. Die Beschlsse des Konzils bilden noch gegenwrtig bei der rmisch-katholischen Kirche eme Hauptgrundlage des Bekenntnisses.
1546 Luthers Tod in Eisleben am 18. Februar.
Luther kam nach Eisleben, um Streitigkeiten der mans-seldschen Grasen auszugleichen.. Vor seinem Tode predigt er noch viermal in der Andreaskirche3). und stirbt m
!) Auf dem Gebiete der Mission haben sie groes geleistet. (Japan.)
2) Sie hielt brigens im ganzen nur 25 Schlingen. 15521562 war
'te Der^Text seiner letzten Predigt war Matth. 17. 2530. ^ Noch am 16. Febr. unterzeichnete er die Stiftungsurkunde des Elslebener Gym-nasiums.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth Friedrichs Joachim_Ii Matthias_von_Jagow Johann_von_Kstrin Johann Neumark Edelmanne_Ignatius_von_Loyola Clemens_Xiv Karl_V. Karl_V. Franz_1._Franz Franz Franz Karl Karl Franz Franz Karl Karl Karl_V. Karl_V. Matth
Extrahierte Ortsnamen: Luthers Sachsen Brandenburg Kleve Paris Italien Burgund Deutsch-land Eisleben Eisleben Japan
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
90
Amerika.
ihm ausgerüsteten Schiffsexpedition, welcher, nachdem er Florida ent-
deckt hatte, die Amerikanische Küste vom 30° bis zum 56° N. Br.
umsegelte und von dem Lande, das er La nouvelle France (Neu-
frankreich) nannte, im Namen seines königlichen Herrn förmlichen Besitz
nahm. Doch erst 1534 ließ der König durch Jacques Cartier,
einen kühnen und erfahrenen Seemann aus der Französischen Stadt
Saint Malo gebürtig, dieses Land, welches jetzt statt des von den
Franzosen herrührenden Namens Neufrankreich, unter dem Namen
Kanada *) bekannt ist, naher untersuchen. Cartier segelte den groß-
ßen St. Lorenzstrom, dem er so wie auch dem Golf den Namen ge-
geben hat, weit hinauf und nahm von dem Lande förmlichen Besitz.
Im nächsten Jahre ging er mit 3 größern Schiffen aus Frankreich
wieder dahin ab, begleitet von einer Anzahl junger Edelleute, als Frei-
williger, segelte den St. Lorenz abermals hinauf und fand das Land
dicht von Indianern. bevölkert, die sich allenthalben freundlich bezeigten.
Quebec, oder wie es damals von den Eingebornen genannt wurde,
Quilibek, fand man in jener Zeit als ein Indianisches Dorf; Car-
tier verfolgte seinen Weg, bis er ele Insel mit einem hohen Berge
im Flusse erreichte, die er Mont Royal nannte, das jetzige Mont-
real. Da der Französische Hof weder Gold- noch Silberschatze aus
Canada erhielt, so vernachlaßigte er dasselbe bis zum I. 1540, wo es
den Bemühungen Cartier's endlich gelang, eine neue Expedition aus-
zurüsten und eine neue Kolonie anzulegen. Doch nach dieser Zeit, be-
sonders nachdem Cartier 1549 nach Frankreich zurückgekehrt war, ver-
nachläßigte Frankreich Canada, und die wenigen Kolonisten blieben ohne
Schutz und Unterstützung, bis 1598 unter König Heinrich Iv. von
Frankreich diesem Lande neue Aufmerksamkeit gewidmet und 1608 die
Hauptstadt Quebec gegründet wurde. 1627 wurde der Handel von
Canada einer aus Geistlichen und Laien gebildeten Handelsgesellschaft
übertragen. Da jedoch das Verfahren dieser Gesellschaft, deren Haupt-
ziel die Bekehrung der Jndianier durch Jesuiten zum katholischen
Glauben war, der Kolonisation Canadas sich verderblich zeigte, so nahm
1663 der König von dieser Gesellschaft, welche bisher Canada mit den
ausgedehnten Privilegien einer unter dem Könige stehenden Lehnsherr-
schaft besessen hatte, seine Rechte wieder zurück, schuf Canada aus einer
kirchlichen Missionsanstalt in ein königliches Gouvernement um und
beförderte auf alle Weise die Auswanderung Französischer Ansiedler
nach dieser Kolonie, welche von 1674 an schnelle Fortschritte machte.
In dem Maße nun, wie sie zunahm, wurde die Eifersucht der Britti-
schen Kolonisten in dem benachbarten Neu-England immer, mehr er-
*) Die Benennung Canada soll von dem Indianischen Worte K a n a t a
kommen, das „eine Anzahl Hütten" bezeichnet und von den ersten Eu-
ropäischen Entdeckern aus Mißverstand für den Kamen des Landes
genommen wurde.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
163
Vereinigte Staaten von Nordamerika.
Vereinigten Staaten ist die engherzige Kirchenfeier dem Fremden am
unerträglichsten. Selbst der Englische Sonntag ist mit einem Ameri-
kanischen nicht zu vergleichen. Die Nordamerikaner gehen Sonntags
dreimal in die Kirche; Morgens, Nachmittags und Abends, und der
Kirchendienst besteht jedesmal in Bibellesen, Psalmensingen, Beten und
in einer äußerst langweiligen, lieblosen, meist verdammenden Predigt.
So wie der Sonntag kommt, scheint das ganze bürgerliche und ge-
sellschaftliche Leben stille zu stehen. Gefühl und Empfindsamkeit
erstarren in engherzigen Gebetformeln; Männer und Weiber ziehen mit
gesenkten Häuptern und in die Lange gezogenen Gesichtern in die
Kirchen; die Straßen werden mit Ketten versperrt, und jeder Laut,
selbst der menschlicher Worte verstummt bei dem ersten Glockenschlage,
welcher das Lesen der Bibel verkündet. Jetzt sind dir öffentlichen
Platze wie ausgestorben, die Straßen ohne Menschen, die Hauser
ohne Einwohner. Wehe dem Sabbathschänder, der noch einzeln her-
umirrt; wehe dem Gottlosen, welcher von der Kirche wegbleibt! Keine
Musik, kein Theater, kein Gastmahl, keine Gesellschaft, kein Tanz,
kein Spaziergang, kein freundliches Gespräch, keine Erholung irgend
einer Art wird geduldet, ja es ist sogar nicht erlaubt, schnell in die
Kirche zu gehen, damit man nicht den Anschein von Geschäften habe.
Sogar die Stundeneintheilung des Sonntags ist verschieden von der übri-
gen Woche, damit das Mittagsessen nicht mit der Mittagskirche zu-
sammenfalle. In manchen Häusern wird das Sonntagsmahl schon
den Sonnabend gekocht, damit es am Sonntage ohne weitere Zube-
reitung kalt aufgetragen werden könne. Unter den Todsünden, gegen
welche die Amerikanischen Prediger am meisten zu Felde ziehen, zahlt
man gewöhnlich die Trunkenheit, den Müßiggang, die Zerstreuungs-
und Vergnügungssucht, das Walzen, weil es die Sinne reizt, das
Karten- und Billardspiel und wohl auch in neuerer Zeit das Tabak-
rauchen. Das größte Verbrechen jedoch gegen Gott und die Mensch-
heit besteht im Schwören, und im Lachen, Pfeifen und Singen am
Sonntage. Reisende oder Andere, welche Sonntags auf den Land-
straßen getroffen werden, müssen sich gefallen lassen, ihre Namen und
Verbrechen in den Zeitungen zu lesen. In den Kirchen selbst sieht
man jedoch den Amerikanern kaum an, daß es ihnen mit der Reli-
gion Ernst ist. Dort sitzen sie gemächlich in ihren Betstühlen, legen
die Beine aus die Bänke und machen es sich so bequem als möglich,
und schlafen wohl gar während des ganzen Gottesdienstes. Überhaupt
scheint in keinem Lande die Religion mehr getrennt vom Staate, vom
öffentlichen und Privatleben und selbst von den Gemüthern, als in
den Vereinigten Staaten.
In den Vereinigten Staaten giebt es keine Kasten und Stande,
keine Privilegirten, keinen Adel, sondern bloß Bürger, die alle gleiche
Rechte und gleichen Rang haben, aber doch entstellt ein großer Flecken
dies schöne Bild der bürgerlichen Freiheit, nämlich das Vorhandenseyn
11 *
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
352. Amerika.
man zur Zeit der Eroberung dieses Theiles von Südamerika unter
dem Namen Paraguay auch einen Theil des spätern Vizekönigreichs
Rio de la Plata und selbst einige Provinzen Brasiliens begriff, welche
letztem mit dem Namen des Portugiesischen Paraguay bezeichnet wur-
den. In dem Spanischen Paraguay erschienen in der Mitte des
16. Jahrhunderts (1556) die Jesuiten als Missionare, durch welche
nicht allein den Wilden das Evangelium gepredigt, sondern auch das
Land, um welches sich die Spanier, da sie hier keine Schatze an ed-
len Metallen fanden, nicht bekümmerten, naher erforschten und viele
Missionen darin anlegten. Mit großen Schwierigkeiten gründeten sie
in diesem schönen, aber wilden Lande das Werk der Kultur, unter-
richteten die Einwohner im Ackerbau, in Künsten und in Viehzucht.
Sie erlangten von Spanien die Erlaubniß zum ausschließlichen Mis-
sionsgeschaft, hielten alle in dies Land eindringen wollenden Europäer
ab, und ordneten ihre Missionen, deren Anzahl immer mehr wuchs
und worin an 100,000 zum katholischen Glauben bekehrten Indianer
unter der Herrschaft der Jesuiten lebten, zu einem förmlichen Staate.
Man nannte diesen großen Landstrich Doktrinas oder terra Mis-
sion um (Missionen-Land), und hat ihm wohl auch den Namen Je-
suitisches Reich in Paraguay gegeben, so daß Paraguay unter
allen Provinzen dieser Gegend bei Weitem zur größten Berühmtheit
gelangt ist. Auch haben bekanntlich diese Missionen Anlaß zu der
Anklage gegen den Orden der Jesuiten gegeben, ec habe in ihnen ein
unabhängiges weltliches Reich' zu gründen beabsichtigt, worüber viel
für und wider geschrieben worden ist. Auf anderthalb Jahrhunderte
blieb der wahre Zustand des Landes verborgen, bis in die Mitte des
18. Jahrhunderts, da durch einen Vertrag Spaniens mit Portugal
an Brasilien verschiedene dieser Missionen abgetreten werden sollten, die
Jesuiten sich diesem Vertrage mit bewaffneter Hand widersetzten, die
Spanier ihre Aufmerksamkeit auf diese Jesuiten-Herrschaft in Para-
guay richteten, und nachdem 1767 der ganze Orden der Jesuiten
durch den damaligen Pabst Clemens Xiv. aufgehoben worden war,
wurden die Missionen der Jesuiten unter die seit der Theilung des
Spanischen Paraguays in die Gouvernements Paraguay und Buenos
Ayres, unter diese beiden vertheilt. Nachdem aber 1776 oder 1778
das neue Vizekönigreich Rio de la Plata errichtet worden war, wurde
das Spanische Paraguay zu demselben geschlagen und bildete bis zum
Ausbruch der Revolution in Südamerika eine der großen Provinzen
dieses Vizekönigreichs, dessen Vizekönig seinen Sitz in Buenos Ayres
hatte.
Anfangs blieb Paraguay, da 1808 die politischen Veränderungen
in Spanien in den meisten Spanischen Kolonien Südamerikas Un-
ruhen erzeugten, der Spanischen Herrschaft getreu, und schlug die
kleine Heeresmacht, welche 1810 die Patrioten Buenos Ayres (denen
es gelungen war, den Vizekönig abzusetzen, nach Paraguay geschickt
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Doktrinas Clemens_Xiv
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Südamerika Paraguay Brasiliens Spanischen_Paraguay Spanien Paraguay Paraguay Spaniens Portugal Brasilien Spanischen_Paraguays Paraguay Buenos
Ayres Südamerika Paraguay Spanien Spanischen_Kolonien_Südamerikas Paraguay
46
Europa.
sä)en Schriftsteller und Bücher ist nicht beträchtlich. Bis 1787 rech-
nete man etwa 4000 in dieser Sprache geschriebene Bücher, nicht so
viel als in Deutschland in einem einzigen Jahre erscheinen. 1824
erschienen in dem ganzen weiten Russischen Reiche 264 Russische
Werke; denn klein ist die Zahl der Schriftsteller unter den Russen;
1826 schätzte man die Zahl derselben aus 360, darunter die meisten
aus dem Stande des Adels waren. Überhaupt wird die Anzahl aller
seit Einführung der Druckerei in Rußland bis 1823 in Slavischer
und Russischer Sprache herausgegebenen Werke auf 13,249 angege-
den, wovon allein Übersetzungen waren. 1815 gab es erst 61 Buch-
druckereien und 32 Buchhandlungen in Rußland, wovon die meisten
in Petersburg und Moskau sich befanden; denn letzteres ist der Sitz
der Russischen Gelehrsamkeit, wo der feinere gebildetere Theil des Russi-
schen Adels lebt und der Literatur und Wissenschaft beträchtliche Sum-
men opfert; und ersteres ist der Sitz sowohl der bildenden Künste, zu
deren Forderung der prachtvolle Hof und die Kunstakademie beitragen,
als auch per außerrussischen Gelehrsamkeit des Reichs, und es befin-
den sich dafelbst die zahlreichsten und vorzüglichsten allgemeinen und be-
sondern Unterrichts-Institute, fo wie die meisten gelehrten Gesellschaf-
ten und Vereine, die größten Bibliotheken, Natur- und Kunstsamm-
lungen, zu deren Vermehrung die bedeutendsten Geldsummen geopfert
werden.
Es giebt jetzt in Rußland (ohne Polen) seit Alexander I., der
alle seine Sorgfalt auf die Beförderung des gelehrten und Volksun-
terrichtes verwendete, und worin auch der gegenwärtige Kaiser ihm
nachfolgt, 7 Universitäten, nämlich zu Petersburg, Moskau, Helsing-
fors, Dorpat, Kiew, Charkow und Kasan. Die zu Wilna ist aufge-
hoben. Auch das Lyceum zu Zarskoje-Selo bei Petersburg und die
Demidowfche hohe Schule zu Jaroslaw genießen fast dieselben Vor-
rechte wie die Universitäten. Für die höhere Bildung der Geistlichkeit
des Griechischen Kultus dienen die 4 geistlichen Akademien zu Kiew,
Moskau, Petersburgund Kasan; außerdem giebt es viele Seminarien.
Die Zahl der Gymnasien, welche die Bestimmung haben, die stu-
dirende Jugend für den akademischen Unterricht vorzubereiten, war
vor Katharina sehr gering, hat sich aber seitdem verhaltnißmaßig sehr
vermehrt. In der Regel hat jedes Gouvernement wenigstens ein Gym-
nasium, aber es giebt auch Gouvernements, die mehrere derselben ha-
den. Von den Kreisschulen, von welchen in jeder Kreisstadt wenig-
stens eine seyn soll, existirt vielleicht jetzt erst der dritte Theil. Eben
so steht es mit den Volksschulen, d. h. mit den Pfarr- und Kirch-
spielsschulen, deren Zahl noch keineswegs der Volkszahl entspricht.
Überhaupt so viel auch bereits für Verbreitung des Lichts selbst unter
den niedern Standen durch Unterricht geschehen ist, so bleibt doch in
dieser Hinsicht noch viel zu thun übrig, bis Rußland auf gleiche Stufe
mit den meisten Europäischen Staaten sich erheben wird. Die Zahl
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Osmanisches Reich.
103
welche mehr als 4000 Mönchs von fast allen Nationen bewohnten,
die neben ihren religiösen Verrichtungen, das Land bauen, Weinstöcke
und Oliven pflanzen, eine große Zahl von Bienen halten, so daß sie
jährlich viel Wachs versenden, und eine große Menge Heiligenbilder,
Messer, Löffel und andre Holzwaaren versertkgen, die mittelst des Ha-
fens von Alvara ausgeführt werden, einem befestigten Flecken, der
aus der Ostseite dieses Berges liegt und von ohngefahr 500 Mönchen
bewohnt wird. Außerdem ziehen sie ihren Unterhalt von den Pil-
grimmen, die hieher wallfahrten, von den Geschenken der Griechischen
Reichen und Großen und von den Almosen, die sie in andern Lan-
dern einsammeln, deren Bekenner sich zur Griechischen Kirche bekennen.
Die Klöster sind zum Schutz gegen die Räuber mit Mauren und
Geschütz versehen, und nur die Thürme ihrer Kirchen genießen allein
in der Europäischen Türkei die Erlaubniß, Glocken und Uhren zu haben.
Den Türkischen Schutz müssen sie jedoch theuer, jährlich mit 12,000
Piaster und außerdem noch durch beträchtliche Geschenke an den Groß-
herrn, den Pascha rc. bezahlen, besonders da unter den Türken die
Sage herrscht, daß die letzten Griechischen Kaiser ihre besten Schatze
und besonders die kaiserliche Krone auf diesen Berg geflüchtet hatten.
Die meisten dieser Klöster besitzen Bibliotheken, die zum Theil mit
vielen Handschriften alter Griechischer Werke versehen sind, und welche
vor einigen Jahrhunderten dem gelehrten Europa die Handschriften
vieler Meisterwerke der alten Griechischen Literatur geliefert haben.
Auch befanden sich bis zu den neuesten Zeiten hier das erste geistliche
Seminar der Griechischen Kirche und ihre berühmteste theologische Schule.
Dieser Berg wird wegen der Menge der Klöster, Kapellen und Einsie-
deleien der. heilige Berg genannt, und gleicht in mancher Hin-
sicht dem berühmten Montserrat in Spanien (s. S. 141).
Unter den Produkten des Osmanischen Reichs sind auch Knop-
pern, .eine besondere Art von Gallapfeln, welche jedoch keine kugel-
runde, sondern mehr eine eckige Form haben, und gewöhnlich braun-
gelb aussehen. Bekanntlich entstehen die Gallapfel durch Auswüchse
der Blätter der Eichen, jwohin die unter dem Namen der Eichen-
bohrer bekannten Gallwespen ihre Eier legen; und sie werden stark
in den Färbereien und zur Bereitung der Tinte gebraucht. Die
besten Galläpfel kommen aus der Asiatischen Türkei. Die Knop-
pern, welche denselben Nutzen wie die Galläpfel gewähren, entstehen
durch Auswüchse der Blüthe oder der jungen Frucht der Eichen, ver-
ursacht durch die von den Gallwespen dahin gelegten Eier, und finden
sich in Ungarn (vorzüglich im Bakonyer Walde), Kroatien und Sla-
vonien, wo man sie in großer Menge antrifft. Ehe man den großen
Nutzen dieser Auswüchse kannte, hielten sie die Einwohner für ein
Unglück, weil in den Jahren, wo sie am häufigsten sind, fast ga»
keine Eicheln wachsen, die doch den zahlreichen dasigen Schweineheer-
den so treffliche Mästung gewähren. Jetzt hingegen sind die Eimrwh-
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Alvara
Extrahierte Ortsnamen: Weinstöcke Europäischen_Türkei Europa Spanien Asiatischen_Türkei Ungarn Kroatien
248
A sien.
Dörfern niederlassen, so halt sie doch das gemeinschaftliche Interesse der
Vertheidigung gegen die Besitzer der Ebenen, und die starke Hand des
Emir zusammen. Ihre Besitzungen erstrecken sich aus der einen Seite
von Latakie bis St. Jean d'acre, auf der andern von Bairut bis
Damaskus. Der Hauptdistrikt der Maroniten liegt in den mittleren
Theilen und auf den höchsten Gipfeln des Libanon von Bairut bis
Tripoli. Die Abhange des Gebirges sind fruchtbar und durch zahlreiche
Gebirgsströme befruchtet; die höchsten Gipfel sind fast unzugänglich, aber
die unermüdliche Thätigkeit eines Volks, das keinen andern Zufluchts-
ort für seine Religionsfreiheit finden konnte, hat selbst dem nackten
Felsen Früchte abgezwungen, von den Felsentrümmern Terrassen bis
auf die höchsten Punkte aufgeführt, und die Erde, welche die Berg-
ströme in die Schluchten herabgerissen hatten, hinter diesen Wallen auf-
gehäuft, sie hat sogar die Steine zermalmt und ihren Staub mit eini-
ger Erde vermengt und gedüngt, und so den Libanon in einen Gar-
ten von Maulbeerbäumen, Obstbäumen, Feigenbäumen und in Frucht-
felder verwandelt. Der Reisende kann nicht von seinem Erstaunen zu-
rückkommen, wenn er nach einem Tage langen Hinsteigen an den nack-
ten Felswänden auf einmal in einer hohen Felsenschlucht oder auf dem
Plateau des Gebirges ein schönes Dorf trifft, aus weißem Stein ge-
baut, von einer reichen und zahlreichen Bevölkerung bewohnt, mit ei-
nem Schlosse in der Mitte, einem Kloster in der Ferne und rings
umher Kastanien- und Maulbeerbäume, welche die Reben und Frucht-
felder beschatten. Diese Dörfer hängen bisweilen fast senkrecht über
einander, man kann einen Stein von dem einem in das andere wer-
fen, und die Stimme hören, während die Steilheit des Gebirges 1
bis 2 Stunden erfordert, um von einem ins andere zu kommen. In
jedem dieser Dörfer findet sich ein Scheik, eine Art von Lehnsherr,
welchem die Verwaltung und die Gerechtigkeitspflege obliegt, so daß
man von seinen Entscheidungen an den Emir und feinen Rath appel-
liren kann. Gegen den Patriarchen haben der Emir und die weltlichen
Behörden die größte Schonung zu beobachten, denn die Geistlichkeit
hat bei den Maroniten einen mächtigen Einfluß und große Gewalt.
Sie besteht aus dem Patriarchen, gewählt von den 12 Bischöfen und
bestätigt vom Pabste, einem päbstlichcn Legaten, der im Kloster Antura
oder in Kanobi residirt, aus den 12 Bischöfen, Klosterobern und den
geringern Geistlichen. Es giebt in Libanon etwa 200 Maronitische
Klöster verschiedener Orden, die von 20—25,000 Mönchen bewohnt
sind. Diese sind aber weder reich, noch Bettler, ihr Leben ist das ei-
nes fleißigen Landbauers. Sie besorgen ihr Vieh und ihre Seiden-
würmer, bauen mit ihren Händen die Mauern ihrer Terrassen, hacken,
säen und erndten. Die Klöster besitzen wenig Grund und Boden,
und nehmen nur so viele Mönche an, als sie ernähren können. Ich
habe lange unter diesem Volke gewohnt, und mehrere dieser Klöster
besucht, ohne je die geringste Klage über ein Ärgerniß zu hören, das
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste]]
254
Asien.
unterscheidet sie von den Türkinnen. Im eigentlichen Armenien tra-
gen die niedern Stande eine Art kurzer Jacke und sehr weite Hosen,
von selbst gewebtem braunen Wollenzeuge, mit rothen oder schwarzen
Schnüren besetzt. Eine kleine Mütze oder ein Turban bedeckt den
Kopf; hölzerne Sohlen, mit einem Riemen von ungegerbtem Leder be-
festigt, dienen statt der Schuhe. Die Verlobungen werden, wie bei an-
dern Orientalen, von den Eltern vollzogen, und oft schon zu einer
Zeit, wo die Kinder noch in einem zarten Alter, vielleicht gar noch
nicht auf der Welt sind. Dessen ungeachtet schildert man die Arme-
nischen Ehen als glücklich und der Ehebruch ist eine große Seltenheit.—
Die Armenier haben zwar ihre eigene Sprache, aber in dem gemeinen
Leben bedienen sie sich der Sprache des Landes, wo sie wohnen; in
ihren Kirchen haben sie übrigens ihre heilige Sprache, die nur von den
Priestern verstanden wird. Ihrer Religion nach sind die Armenier
Christen, theils nach dem Römisch-katholischen Ritus, theils nach einer
besondern Morgenlandischen Sekte (s. S. 80 I. Bandes). Doch sind
die letztern unversöhnliche Feinde von den erstem, wiewohl sie chuc eine
Nation bilden und dieselbe Sprache reden. Das Haupt der Armeni-
schen Kirche, welches Katholiko s oder Patriarch heißt, wird entweder
von seinem Vorgänger ernannt oder von einer Versammlung der Erz-
bischöfe und Bischöfe. Er ernennt die Erzbischöfe und Bischöfe. Die
bohen geistlichen Würden werden, wie in der Griechischen Kirche, stets
an Klostergeistliche verliehen. Die Bischöfe ernennen die Pfarrer, welche
meistens verheirathct sind. Die niedere Geistlichkeit ist im Allgemeinen
sehr unwissend, ihre Sitten sind aber ziemlich rein. Die Klöster für
beide Geschlechter haben gewöhnlich kein bestimmtes Einkommen. Wer
sich dem Klosterleben widmet, mtlß es auf eigene Kosten thun, denn
Vermächtnisse an die Klöster sind weder zahlreich noch bedeutend;
überhaupt ist die Armenische Geistlichkeit vielleicht armer, als jede an-
dere Geistlichkeit; denn sie lebt allein von den Almosen und Beitragen
der Frommen. Der Armenische Patriarch oder Katholikos hat feinen
Sitz in dem Kloster zu Etschmiazin, das aus 3 Kirchen besteht,
die mit einer Mauer umgeben sind, und wozu außer andern Gebäuden
auch ein Gasthaus mit sehr bequem eingerichteten Zimmern gehört, wo
an tausend Reisende logirt werden können. Dieses Kloster liegt in der
seit 1828 Russischen (vorher Persischen) Provinz Armenien, wo die
Armenier, so wie auch in den andern Theilen des Russischen Reichs
die Rechte von Bürgern besitzen und ihren Reichthum genießen kön-
nen, ohne zu befürchten, daß man sie dessen beraube, und können hier
auch hoffen, mit geringen Geldopfern Auszeichnungen und Titel zu er-
halten, wonach die Nation mit einer noch kindischem Begierde strebt,
als die Russen selbst.
Die Turkomanen oder Turkmenen, Truchmenen, sind
Stammverwandte der Osmanen und Türkischen oder unrichtig genannt
Tatarischen Ursprunges, und bewohnen, in eine Menge von Stammen
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Armenien Griechischen_Kirche
Arabien.
30s)
zu unterwerfen, als unvermuthet das Ägyptische Heer gegen Ende des
Z. 1835 eine völlige Niederlage erlitt und die Reste desselben sich in
die Küstenstadte retteten, auf deren Besitz gegenwärtig der Pascha be-
schrankt ist, der aber demungeachtet den Plan nicht aufgegeben hat,
das übrige Arabien zu erobern. In wie weit ihm dies gelingen werde,
wird die Folge lehren.
Der Berg Sinai, aus der heiligen Schrift so bekannt, weil
hier Moses die heiligen zehn Gebote empfing, liegt in dem Theile Ara-
biens, welcher die Petraische Halbinsel heißt, und von den 2 Meerbu-
sen des rothen Meeres, von Suez und Akaba gebildet wird. Das
ganze Gebirge, zu welchem der Sinai und der Horeb gehören, ist wild
und felsig, und von vielen engen Thalern durchschnitten. Es besteht
aus Granit und hat rauhe, spitzige Gipfel mit steilen, zerklüfteten Sei-
ten, ist aber sehr wasserreich. Der Sinai oder auch Dschebel
Musa (Moses-Berg) genannt, ist nach den neuesten Messungen von
Rüppell 7047, hingegen der Horeb oder St. Katharinenberg
8092 F. hoch, also über 1000 F. höher als der Sinai. Noch 500
F. höher aber ist der Om-Schommar, welcher den höchsten Berg
der ganzen Halbinsel bildet. Man besteigt den Sinai von dem St.
Katharinenkloster aus, welches in einer Thalschlucht liegt und worin die
christlichen Pilger gastfreundschaftliche Ausnahme finden. Es ist wie
ein festes Schloß gebaut und mit hohen Mauern umgeben. Das Ein-
gangsthor befindet sich 25 bis 30 F. über der Bodenflache, und man
wird vermittelst eines Seiles hineingezogen. Die Brüderschaft dieses
Klosters bestand 1832 aus 33 Griechischen Mönchen. Ihre Ordens-
regel ist sehr streng, ohngefahr wie die der Karthauser Mönche. Sie
essen niemals Fleisch, halten jährlich 4 Fasten und des Tags wie des
Nachts zweimal ihren Gottesdienst. Die häuslichen Verrichtungen ge-
hen Reihe um. Die Kirche ist im Innern mit Marmor geschmückt
und wird von einigen schönen Granitsaulen getragen. Zum Kloster
gehören auch viele Kapellen, unter welchen eine den heiligen Ort um-
schließt, wo nach der Überlieferung der feurige Busch gestanden hat;
man nähert sich ihm nur auf den Knien und ohne Schuhe. Ein un-
terirdisches Gewölbe mit doppelten eisernen Thüren führt aus dem Klo-
ster in den Garten desselben, welcher groß, gut unterhalten und mit
Küchengewächsen und verschiedenen Fruchtbaumen, als Reben, Dattel-
palmen, Pfirsichen, Damastener Pflaumen, Feigen, Orangen- und
Granatbaumen in lieblicher Vermischung versehen ist. Das Kloster
wird durch die jährlichen Collecten unterhalten, die aus allen Landern,
wo der Griechische Kultus herrscht, besonders aus Rußland eingehen.
Man ist hier vorsichtig, wie in einer Festung. „Ach, mein Herr,
sagte ein Klosterbruder, der einen Französischen Reisenden, welcher in
den neuesten Zeiten dieses Kloster besuchte *), wir sind sehr unglücklich,
*) Lettres Sur 1 Orient etc., par le Baron Pienouard de Bus
sierre, Secretaire d’ Ambassade, Paris, 2 tomes. 1829.
Cannabich's Hülfsbuch. Ii. Band. 20
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Musa Damastener Baron_Pienouard
Extrahierte Ortsnamen: Suez Akaba Moses-Berg Katharinenberg Griechischen_Mönchen Paris
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Einleitung. 79' .
sind. Man theilt den Handel in innern und auswärtigen Handel,
wovon der erstere im Lande selbst, der letztere mit dem Auslande
betrieben wird, und zwar beide Arten entweder zu Lande (Land-
handel) oder zur See (Seehandel). Auch redet man vom
Aktiv - und Passivhandel, und versteht unter ersterm denjeni-
gen, den die Bewohner eines Landes selbst mit den Ausländern
treiben, indem sie ihnen ihre Waaren zuführen und die fremden
auch selbst im Auslande einkaufen — und unter letzterm denjeni-
gen Handel, den die Ausländer mit den Einwohnern eines Landes
treiben, indem sie ihre Waaren ihnen bringen und die Waaren
derselben bei ihnen einkaufen und wegführen.
§. 34. Die Griechische Kirche begreift denjenigen Theil
der Christenheit, der in seinen Glaubenslehren, Gebrauchen und
kirchlichen Einrichtungen der im ehemaligen Griechischen Kaiserthu-
me (dessen Hauptstadt Eonstantinopel war) gegründeten und vom
fünften Jahrhunderte an eigenthümlich ausgebildeten Ansicht und
Ausübung des Christenthums folgt. Schon im vierten Jahrhun-
derte legte die politische Trennung des Römischen Kaiserthums in
das Orientalische oder Griechische und in das Occidentalische oder
Lateinische, den Grund zu der Trennung der Griechischen Kirche
von der Lateinischen oder Römisch-katholischen, welche jedoch erst
völlig im Ilten Jahrhunderte erfolgte. Stolz, Rechthaberei und
Eigennutz vereitelten seit der Zeit alle Versuche, welche theils die
Pabste, theils die Griechischen Kaiser zur Vereinigung der getrenn-
ten Kirchen machten. Und wiewohl mit der Eroberung Constanti-
nopels durch die Türken im I. 1453 das Griechische Kaiserthum
aufhörte, und einzelne Griechische Gemeinden in Ungarn, Galizien,
Polen, Lithauen sich wieder mit der Römisch-katholischen Kirche
vereinigt haben, welche man unirte Griechen nennt; so ist
doch die Trennung beider Kirchen, der Lateinischen oder Römisch-
katholischen und der morgenlandischen oder Griechischen geblieben.
Die griechische Kirche hat ihre meisten Anhänger in der Türkei,
Griechenland, im Oesterreichischen Staate und vorzüglich in Ruß-
land, wo alle eigentliche Russen sich zu derselben bekennen und
wo diese Kirche herrschend ist. Die Griechische Kirche, die sich wie
die lateinische, gleichfalls katholisch und orthodox, zur Unterscheidung *
von den abweichenden Christenpartheien im Orients nennt, hat
manches mit der Römisch-katholischen gemein, erkennt aber we-
der den Primat des Pabstes noch irgend einen sichtbaren Stell-
vertreter Christi auf Erden an, und har unter andern das Eigene,
daß die Taufe durch dreimaliges Eintauchen des Körpers ins Was-
ser geschieht; daß bei dem Abendmahl Brod und Wein, doch der
letztere mit Wasser vermischt, den Kommunikanten in der Art ge-
reicht wird, daß diese das Brod gebrochen in einem init dem Wein
gefüllten Lössel erhalten; daß allen Geistlichen, ausgenommen.den
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]